Institut für Systematische Theologie

Forschung

„Hinabgestiegen in das Reich des Todes“

Durch die sozialempirische Untersuchung von kirchlichen Angeboten für von einer Psychotraumatisierung unmittelbar und mittelbar Betroffenen (Soldaten nach Kampfeinsatz und ihre Familien) sollen Impulse für eine Seelsorge Traumatisierter entwickelt werden.

Nach zum Teil mehr als 10jähriger Erfahrung, mehr und mehr aus sozialen Kontakten ausgeschlossen zu werden, erleben die Betroffenen in den Angeboten eine neue Gemeinschaftserfahrung, welche den wesentlichen Aspekt der erfahrenen Unterstützung darstellt. Grundlage dieser Erfahrung ist eine Grundhaltung des multiprofessionellen Begleit-Teams, die es den Teamern ermöglicht, sich im übertragenen Sinne zu den Betroffenen zu begeben, in eine Wirklichkeit, in der der Tod jederzeit unmittelbaren Zugriff auf das Leben der Betroffenen hat. Die Teamer begeben sich in das „Reich des Todes“ und gestalten dort mit den Betroffenen Leben.

Die Erfahrung von Leben in der bislang vom Tod dominierten Sphäre eröffnet des Betroffenen neue Perspektiven und ermöglicht Schritte hin ins Leben.

Hier ist kirchliches Reden und diakonisches Handeln in seinem Eigentlichen gefragt, nämlich die Macht des Todes und die noch größeres Macht des Lebens zu bezeugen.